Ace
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19.09. - 20.10.22
Ace
weiterhin draußen
weiterhin draußen
Einsatzbericht Ace Plettenberg
Während wir gerade die Spezialfalle für Mira aufgebaut haben, rief Nicole an. Sie hatte von unserer Fanganlage gehört und setzte ihrer letzte Hoffnung hier hinein.
Da sollte man meinen, dass es gut ist, wenn sich Menschen darum kümmern, den Hund aus dem Revier zu holen, damit wieder Ruhe einkehrt.
Während wir gerade die Spezialfalle für Mira aufgebaut haben, rief Nicole an. Sie hatte von unserer Fanganlage gehört und setzte ihrer letzte Hoffnung hier hinein.
Nicole hatte hier schon viel durch. Andere Hundesicherer wie Sandra Eßler standen beratend im Hintergrund.
Vermutlich war der Hund schon einige Kilometer unterwegs und ist bei Plettenberg gestrandet.
Hier hatte Nicole eine eigentlich zu kleine Falle für ihn aufgestellt. Sie machte darüber hinaus starke Geräusche beim betreten durch den Hund. Aus irgendeinem Grund fiel die Klappe auch noch zu, als der Hund unter ihr stand. Er ist hier übrigens entspannt und locker in das winzige Ding gegangen.
Die zweite, größere Falle wurde aufgestellt. Üppige Futterportionen wurden verteilt. Der Hund machte keine Anstalten in die Falle zu gehen.
Eine Zwingerfalle wurde besorgt und aufgestellt. Hier wäre mit etwas Geduld vielleicht ein Erfolg zu verzeichnen gewesen. Doch die Falle musste weg.
Der nächste Versuch war ein Experiment. Man versuchte mit einem 2,5m großen Netz auf den Hund zu schießen. Der Napf wurde mittig positioniert, sodaß der Hund sowieso nur in der Hälfte des kleinen Netzes stand. Der Hund ist recht nervös und hat sich immer wieder vom Futter entfernt. Einen passenden Moment zum Auslösen zu finden ist schwierig. Der kam dann hier auch zu spät. Das Netz wurde geschossen flog aber dennoch viel zu langsam. Der Hund war weg und traute sich fortan nicht mehr an einen Napf.
Unsere Segmentfalle war für Mira im Einsatz. Also gab es Überlegungen, wie man die Zeit dennoch sinnvoll nutzen konnte.
4 m neben der Futterstelle, die man den Hügel runter gezogen hatte, sollte ein Kuststoffgartenstuhl aufgestellt werden. Hier ist eine ungewöhnliche Veränderung und man kann sehen, wie der Hund darauf reagiert.
Er blieb komplett weg. Nicole wurde nervös. Der Hund kam sonst immer und der Stuhl wurde von ihr direkt wieder entfernt.
Eine weitere Überlegung war, angstlösende Medikamente ins Futter zu geben. Diese Mittel machen müde und hungrig. Konnte man gut gebrauchen. Wir haben ein Rezept besort und Nicole hat die Pillen in der Apotheke geholt.
Mira konnte ihr Vorderbein inzwische selbst aus ihrem Halsband befreien. An dem Aufstellort der Segmentfalle war sie nie. Das sie auf 3 Beinen lief, war der eigentliche Grund für unsere Anlage. Eine weitere Falle von Tanja Axmann stand ohnehin noch, daher haben wir die Segmentanlage am 29.09.22 aus der Sicherung genommen und nach Plettenberg gefahren. Es war ein mittelfristiger Einsatz geplant und dann könnte man immernoch wieder bei Mira weiter machen.
Danke an Sascha für die Mithilfe beim Aufbau in Plettenberg.
Nicole wusste nicht, aus welcher Richtung der Hund kommt. Die Falle mitten auf die schräge Wiese zu stellen, wenn schon Angst vor einem Stuhl besteht, war eine ungünstige Wahrscheinlichkeit.
50 Schritte weiter und 4m höher steht eine große Eiche. Ihre Äste hängen zur Wiese runter und haben die Falle perfekt eingefasst. Beide Tore wurden installiert. Es gab zwei Wildpfade in Richtung Futterstelle. Einen vor und einen hinter der Falle. Es sah besser aus, beide Tore nebeneninader zu stellen und einen großen Eingang zu haben, als sie gegenüber zu stellen.
Der Hund kam zuverlässig zu der Futterstelle. Hier war mittlerweile überall Futter und sowieso reichlich.
Nicole wollte die Falle auf die Wiese weil der Hund ihrer Meinung grundsätzlich nicht die 50 Schritte zur Eiche laufen würde.
Nächtlicher Nebel ließ die Kameras in der Wiese beschlagen. Zu sehen war hier also nichts.
Laut Nicole hat der Hund Angst vor der Kamera. Daher durfte auch keine Kamera in die Wiese gestellt werden, um zu sehen, ob der Hund die versetzte Holzplatte mit Futter annimmt.
Laut Nicole hat der Hund Angst vor der Kamera. Daher durfte auch keine Kamera in die Wiese gestellt werden, um zu sehen, ob der Hund die versetzte Holzplatte mit Futter annimmt.
Der Hund hat sich Bröckchen um die Futterplatte herum zusammen gepickt und konnte unmöglich von dem bisschen satt sein. Die Pillen zeigten Wirkung. Mit hoch erhobenem Schwanz verscheuchte er etwas von der Futterstelle.
Schlußendlich gab es die Anweisung, dass 20 kleine Eßlöffelgroße Futterhäufchen über die 50 Schritte Distanz verteilt werden sollten. Die ersten 4 an der Futterstelle etwas enger zusammen, dann mit etwa 3m Abstand auf einer Duftwasserspur zur Falle auf dem Wildpfad.
Wie das umgesetzt wurde, oder ob es eine andere Futterquelle in der Nähe für den Hund gab, war ungewiss.
Der Hund konnte nicht motiviert werden, zur Falle zu gehen.
Die Überlegung bestand nun darin, die Falle nun doch an den Wunschort zu stellen. Hier war zwar damit zu rechnen, dass er gar nicht mehr auftaucht, aber es war eine weitere Möglichkeit, die vermutlich auch weniger widerwillg betreut werden würde.
Nun wollte der Jagdverband der Gegend aber auch jagen gehen.
Die Falle stand nun auch schon ein paar Tage, störte und sollte weg. Es ist ja auch bereits Monate lang Bewegung an der Wiese. Die Geduld war erschöpft.
Generell kann ein Jäger weder verbieten noch erlauben, wenn wir unsere Fanganlagen stellen.
Grundsätzlich ist hier die gefahrenabwehrende Behörde zuständig, oder der Grundstücksbesitzer.
Der Hund hatte seine Wiese und seinen Wald. Er war nicht durch Straßenverkehr in Gefahr und gefährdete auch Niemand.
Der Grundstücksbesitzer war hier auch einer der Jäger und deren Geduld war nun einfach zu Ende. Einer der Jäger war am Aufbautag vor Ort. Er war der Meinung, wir hätten eine jagdliche Einrichtung aufgebaut und hatte auch keine Lust sich anzuhören, warum es denn keine ist. Er wolle nur den Weg entlang, wo unser Bus stand. Es hatte den Anschein, als ob er erwartet hätte, dass wir vor ihm her fahren bis er überholen konnte. Auf den Vorschlag, dass er zurücksetzt und wir dann ebenfalls aus dem Weg heraus kommen, ging er letztlich schlecht gelaunt ein.
Man hat ja auch immerhin was zu sagen im Wald. So kam die Ansage, dass die Falle weg mus - umgehend.
Eine Erklärung, dass der Hund immer noch da ist, dessen Anwesenheit das Wild beunruhigt und die Jagd erschwert wird, interessierte nicht. Es wurde sich darüber beschwert, dass man zugetextet wird.
Im Hessischen Jagdgesetz § 32 Abs. 2 findet sich:
Man hat ja auch immerhin was zu sagen im Wald. So kam die Ansage, dass die Falle weg mus - umgehend.
Eine Erklärung, dass der Hund immer noch da ist, dessen Anwesenheit das Wild beunruhigt und die Jagd erschwert wird, interessierte nicht. Es wurde sich darüber beschwert, dass man zugetextet wird.
Im Hessischen Jagdgesetz § 32 Abs. 2 findet sich:
Hunde, die im Jagdbezirk außerhalb der Einwirkung von Begleitpersonen Wild nachstellen, und Katzen, die in einer Entfernung von mehr als 500 Meter, im Zeitraum vom 1. März bis 31. August in einer Entfernung von mehr als 300 Meter von der nächsten Ansiedlung jagend angetroffen werden, zu töten.
Die Tötung muss unterbleiben, wenn andere Maßnahmen ausreichen, um die Gefahr abzuwehren, die von dem Hund oder der Katze ausgeht.
Das Tötungsrecht gilt nicht für Hirten-, Jagd-, Blinden-, Polizeiund Rettungshunde.
Hunde und Katzen, die sich in Fanggeräten gefangen haben, sind als Fundtiere zu behandeln.
Das wird in NRW ähnlich sein. Von dem negativen öffentlichen Eindruck mal ganz abgesehen.
Da sollte man meinen, dass es gut ist, wenn sich Menschen darum kümmern, den Hund aus dem Revier zu holen, damit wieder Ruhe einkehrt.
Nun, der Hund ist noch da und die Falle ist weg.
Hundesicherung ist niemals nach einem Schema einzustufen. Jedoch steigt der Erfahrungsreichtum mit jeder Sicherung. Man trifft vor Ort Entscheidungen, basierend auf den Kenntnissen über den Hund, der Umgebung, der Situation, der einschätzung der höchsten Wahrscheinlichkeit und dem Bauchgefühl.
Wenn ein Hund viele Kilometer schon unterwegs war, warum sollte er nicht 50 Schritte weiter gehen? Wenn sich ein Hund durch einen Stuhl gestört fühlt, ist wahrscheinlich, dass die Falle noch mehr stört. Eine Falle mitten auf den Platz zu stellen ist ungünstiger als sie im Umfeld zu integrieren. Eine Vermutung lag an, dass der Hund ohnehin von oben kommt. Durch die große Distanz konnte hier nicht viel geändert werden. Ohnehin sollte man soetwas vermeiden. Der Aufbauort war ebener und besser zu erreichen.
Wenn die Kräfte vor Ort überzeugt sind, dass die Anlage falsch steht und man beim Abbau von Maden durchsetztes Futter in der Falle findet und sonst nichts, kann man sich die berechtigte Frage stellen, ob wirklich alle Anweisungen umgesetzt wurden.
Hundesicherung ist niemals nach einem Schema einzustufen. Jedoch steigt der Erfahrungsreichtum mit jeder Sicherung. Man trifft vor Ort Entscheidungen, basierend auf den Kenntnissen über den Hund, der Umgebung, der Situation, der einschätzung der höchsten Wahrscheinlichkeit und dem Bauchgefühl.
Wenn ein Hund viele Kilometer schon unterwegs war, warum sollte er nicht 50 Schritte weiter gehen? Wenn sich ein Hund durch einen Stuhl gestört fühlt, ist wahrscheinlich, dass die Falle noch mehr stört. Eine Falle mitten auf den Platz zu stellen ist ungünstiger als sie im Umfeld zu integrieren. Eine Vermutung lag an, dass der Hund ohnehin von oben kommt. Durch die große Distanz konnte hier nicht viel geändert werden. Ohnehin sollte man soetwas vermeiden. Der Aufbauort war ebener und besser zu erreichen.
Wenn die Kräfte vor Ort überzeugt sind, dass die Anlage falsch steht und man beim Abbau von Maden durchsetztes Futter in der Falle findet und sonst nichts, kann man sich die berechtigte Frage stellen, ob wirklich alle Anweisungen umgesetzt wurden.