Lady - Tiersicherung -> Vermisste/Gefundene Tiere Darmstadt und Umland e.V.

Vermisste/Gefundene Tiere Darmstadt und Umland e.V.
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Lady

Tätigkeiten > Tiersicherungen > 2022
11.12. - 13.12.22
Lady
eFalle gestellt und mit Türfalle gesichert
Einsatzbericht Lady Annelsbach


11.12.22 18:39 Uhr Anruf von Justin.

Eine Frau ist gestürzt und dabei ist ihre Hündin Lady weggelaufen, die erst vor zwei Wochen eingezogen ist. Die Frau wurde mit dem Rettungswagen weg gebracht und Lady blieb zum Glück im näheren Umkreis.
Kurze Zeit später waren Connie und Harald vor Ort.  Jemand von Tino und der Schwager der Verunfallten warteten bereits auf uns. Lady war noch in der Nähe des Entlaufortes, einem Seniorenwohnheim, wo sie die ganze Zeit auch gesehen wurde. Sie konnte gut mit der Wärmebildkamera ausgemacht werden.
Anlockversuche scheiterten. Lady interessierte sich zwar für Futter, wich aber jeder Person aus.
Lady entschloss sich, zu dem 200m entfernten Zuhause zu laufen. Wir beobachten dies. Die Haustür war offen. Sie überlegte gerade ob sie hinein gehen sollte, als Polizisten kamen. Lady flitzte die Straße hoch. Klatschen und rufen der Beamten war hier auch nicht hilfreich.
Der Schwager sprach mit den Polizisten in der Wohnung, als Lady zurückkam und wieder Richtung Haustür lief. Just in dem Moment kamen die Polizisten heraus und Lady war wieder weg.
Es war nun klar, dass die einzige Person, zu der Lady Vertrauen hatte, nicht wieder kommen würde  - ihr Frauchen war verstorben.
Der Schwager fuhr nach Hause und wir warteten mit etwas Abstand von der Tür im Bus. So konnten wir sehen, wie Lady sich durch das Gartentörchen zur Haustür traute. Sie war fast im Haus, als der Nachbar von oben drüber den Berg runter kam und siegessicher das Gartentörchen schloss. Lady rannte in eine dunkle Ecke in den Garten. Während Harald mit dem Nachbarn sprach, dass der Zaun vermutlich zu niedrig und es besser sei, wenn man warten würde bis Lady in der Wohnung wäre, konnte Connie sehen wie die Hundedame gekonnt über eine Ecke über den Zaun sprang.
Sie war weg.
Wir beschlossen die Falle gegenüber auf dem Parkplatz des Wohnheims an dem Entlaufort aufzubauen.
Um 23:30Uhr ging es Heim. Die arme Connie musste um 5:00 Uhr schon wieder raus.
Andrea überwachte die Kameras, während wir fuhren.
Lady kam in der Nacht an der Falle vorbei und ging auch an den ersten Napf um ihn leer zu futtern. Weiter rein wollte sie jedoch nicht. Es war sehr kalt und die Nachbarn meldeten am nächsten Tag, dass Lady mehrfach vor der Haustür gesehen wurde. Hier war auch etwas Futter deponiert. Die Tür wurde abends von uns geschlossen, da mehrere Wertsachen (Laptop, etc.) von der Straße sichtbar waren und Niemand zu Hause war. Lady hielt sich auch eher an dem Wohnheim auf, wo die Falle stand.

12.12.22

Lady pendelte über Tag zwischen ihrem Zuhause und der Treppe vor dem Seniorenheim. Sie saß dort an der Stelle, wo ihr Frauchen den Herzinfarkt bekommen hatte.
Erneut waren Harald und Connie kurz vor 18:00 Uhr vor Ort.
die Hündin Kara war dabei und es sollte versucht werden Lady mit einem anderen Hund anzulocken. Connie hatte eine Wärmflasche gemacht und Harald hatte die Heizplatte dabei. Bei Minusgraden frieren Wasser und Futter ein. Unsere Maßnahmen sollten das hinauszögern. Leider hat sich nur die schwarze Katze darüber gefreut.
Der Nachbar hatte eine Paketschnur an das Gartentor gebunden und zu seinem Fenster hoch gezogen. Er wollte das Garten-Törchen zu ziehen.
Weil Lady bereits am Vorabend locker über den Zaun gesprungen war, entfernten wir die Schnur. Die Paketschnur selbst ist auch zu flexibel, wenn man dran zieht. Weiter war es auch nötig, dass das Gartentor halb geschlossen war, um es zu ziehen zu können. So entstehen nur weitere Hemmungen für den Hund.
Lady konnte mit der Wärmebildkamera am Wohnheim ausgemacht werden. Kara lief brav mit und konnte Lady zunächst nicht lokalisieren. Als Lady in einen Garten lief bot sich die Chance. Sie stand auf der Wiese und Kara hatte sie gesehen. Beide schauten sich an. Lady rannte los und Kara wollte hinterher, ließ sich aber abrufen. Anlocken mit Hund war dann auch nichts.
Wir installierten eine Kamera am Zuhause und konnten heute auch die Haustür auf lassen. Leider war absolutes Funkloch in der Wohnung, sodass die Kamera außen hängen musste. Der WlanRouter war mit den anderen Wertsachen abgeholt worden.
Ein kleines Licht wurde angelassen und auf dem Bett im Schlafzimmer wurde die Decke so platziert, dass es so aussah, als würde Jemand drunter liegen. Futter wurde so verteilt, dass Lady gut in die Wohnung gelenkt werden konnte.
Lady war mehrfach an der Haustür und an der Falle. Ihr Interesse galt aber mehr der Haustür und sie war sogar ins Haus hinein gelaufen.
Die Türfalle musste her. Diese war zuletzt als Tor für die Segmentfalle verwendet worden und musste wieder für ihren eigentlichen Zweck zurückgebaut werden.

13.12.22

Ein Kamera-Alarm meldete Lady gegen Mittag. Sie stand vor der Falle. Plötzlich kamen Leute. Sie riefen nach Lady und verscheuchten sie damit von der Falle. Über den Lautsprecher wurden sie angehalten, sich von der Falle zu entfernen und das Rufen zu unterlassen. Schimpfend zogen sie davon. Der arme Hund sei nun schon 48 Stunden draußen und es würde nichts passieren.
Gerade solche Aktionen verlängern den Aufenthalt draußen, auch wenn es gut gemeint war, war es nicht hilfreich.
Die Türfalle wurde einsatzbereit gemacht und sollte an die Haustür. Lady war mehrfach rein gelaufen um sich Futter zu holen und tat dies inzwischen völlig entspannt.
Der vermittelnde Verein hatte unsere Telefonnummer ermittelt, rief am Nachmittag durch und bot an Lady direkt zu übernehmen, wenn sie gesichert ist. Ein Pflegestellenplatz stünde bereit. So war auch der Verbleib geklärt, der uns bis dahin etwas Kopfschmerzen machte. Der Schwager konnte sie nicht nehmen, Tino war eine Option.
Harald installierte die Türfalle vor Ort und musste die Fernsteuerung noch überbrücken, da nicht einmal ein Anruf bis in die Wohnung vordringen konnte.
Nun hieß es warten. Lady kam, sah die Veränderung und ging wieder. Es dauerte aber nicht lange, da akzeptierte sie die Veränderung und lief in die Wohnung.
Um 19:30 Uhr fiel das Gitter. Lady ist dann mit Vollgas, laut protestierend in das Gitter gerannt.  Die eingeklemmte Transportschiene fiel dabei herunter und Lady erschrak davor, flitzte zurück in die Wohnung. Unsere Befestigungsmethode der Türfalle fängt so etwas gut ab und Lady konnte nicht entkommen.
Harald schob das mittlere Gitter hoch und ging in die Wohnung. Lady musste irgendwo sein.
In der hintersten Ecke im Schlafzimmer war sie zusammengekauert zwischen Bett und Wand. Harald schloss die Schlafzimmertür von außen und ließ Lady erst mal allein. Er baute die Türfalle ab. Danach wurde mit Leckerlies eine Annäherung versucht. Wenn Hunde nicht weg können, können sie gerne mal beißen, wenn sie Angst haben. Hier war besondere Vorsicht geboten. Lady hatte große Angst. Die Arbeit mit Angsthunden im Tierheim war hilfreich um sich Lady anzunähern. Gerade als eine Leine in ihr Geschirr eingehängt werden sollte, kamen zwei Leute vom vermittelnden Verein. Lady reagierte gleich wieder mit Stress. Der Mann setzte sich vor die Lücke die zwischen Wand und Bett den Fluchtweg von Lady darstellte und versuchte sie zu locken.
Schnell wurde er ins Wohnzimmer zu der Frau geschickt. Kurz darauf konnte Lady an der Leine ebenfalls dort hin geführt werden.
Harald hatte die Transportbox aufgestellt. Jedoch meinte der junge Mann, dass diese nicht in sein Auto passen würde. Lady hatte eine eigene Gitterbox, die etwas kleiner war. Sie ging problemlos in diese Box und die Tür ließ sich schließen.
Lady wurde nun in der Box ins Auto getragen und konnte ihrer Zukunft entgegen sehen.
Sie hatte der Dame in nur 14 Tagen vertraut und ließ sich von Harald führen, suchte Schutz bei ihm als die zwei Menschen im Wohnzimmer warteten. Sie vertraut schnell und sicher wird ihr die Dame fehlen, die gerade mal 60 Jahre alt geworden war.

Wir sprechen hier an dieser Stelle unser Beileid den Hinterbliebenen aus und sind froh, dass Lady gesichert werden konnte.
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