Suchhund, Drohnen, Narkotika*
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Suchhund
Hat man nach dem Flyer hängen und den Posts in Facebookgruppen gar keine Sichtung, ist der Hund mit Leine weg und kann sich verheddern oder ist er durch Alter oder Krankheit vermutlich nicht mehr mobil, dann macht der Einsatz eines Suchhundes Sinn.
Entlaufene Hunde merken schon von weitem, dass sich ein Suchhund und fremde Menschen nähern. Der mobile Hund wird hier vor dem Getöse ausweichen und mehr Angst bekommen, wenn er merkt, dass dieses Getöse ihn auch noch gezielt verfolgt.
Drohnen
Einsätze mit Wärmebilddrohnen sind wenig hilfreich. Die Qualität des Wärmebildes ist aufgrund der kompakten Bauweise unter der Drohne gering. Um den Hund nicht durch das Fluggeräusch zu verschrecken sollte eine möglichst große Flughöhe eingehalten werden. Physikalisch nicht anders möglich entspricht bei den meisten Drohnenkameras einem Bildpunkt auf dem Display etwa ein Rechteck mit 15-26 cm Kantenlänge. Ein mittelgroßer Hund stellt sich dann komplett mit 3-5 leuchtenden Punkten dar. Konsequenz: Flughöhe verringern, mehr Lärm verursachen. Hunde reagieren unterschiedlich auf diesen Lärm. Weil man es nicht vorraussehen kann, lässt man es besser. Weiter kann die Drohne nur eine relativ kurze Zeit in der Luft sein. Der Lärm der Drohne kann den Hund verunsichern und er wird dem ausweichen. Während also ein Gebiet abgesucht ist und ein Akkuwechsel stattfindet, kann der Hund problemlos in den abgesuchten Bereich wechseln. Durch Baumkronen ist ohnehin nicht viel zu erreichen, weil das Blätterdach zu dicht ist und die Blätter das sind, was der Sonne zugewand ist. Wärmebild lässt sich am Besten in den frühen Morgenstunden oder am späten Abend einsetzen. Die von Oberflächen gespeicherte Wärme ist dann gering und ein Lebewesen sticht leichter heraus. Regen sorgt für ein einheitliches Temperaturbild, da die Tropfen meist alle die selbe Temperatur haben und alles naß machen.
Narkotika
Ebenfalls wenig Sinn ergibt der Einsatz von Narkotika in aufgestelltem Futter. Es ist nicht gewährleistet, dass der Hund alles frisst und vor allem wann er es frisst. Somit kann der Hund zu jeder Zeit narkotisiert durch die Landschaft laufen und sich zusätzlichen Gefahren durch mangelnde Reaktionsfähigkeit aussetzten. Gibt man für einen großen Hund eine entsprechende Menge, ist nicht auszuschließen, dass das auch die kleine Katze vom Nachbarn oder ein Wildtier frisst. Eine Überdosis führt hier zum Tod. Auch kann dem Hund schlecht werden und er erbricht sich und das Narkosemittel, was wieder anderen Bewohnern der Umgebung zur Verfügung steht. Oft sind Hunde gestresst unterwegs. Adrenalin wirkt jeder Form der Narkose entgegen. Auch ein schläfriger Hund mobilisiert seine Kräfte immer wieder um weiter dem Einfangen zu entgehen.
Distanznarkose
Bleibt noch zu erwähnen: Die Distanznarkose. Sie birgt ein sehr hohes Risiko für den Hund. Das Narkosemittel wird nach einer Gewichts-Schätzung dosiert. Der Schütze muss treffen, was bei einem bewegten Ziel schwierig ist. Der Hund reagiert mit Flucht und schüttet Adrenalin aus, was der Narkose entgegen wirkt. Gegenmaßnahmen bei Unverträglichkeit gegen das Narkosemittel können nicht gegeben werden. Der Hund kann betäubt auf eine Straße laufen, im Dickicht verschwinden, in einen Bach, Teich oder See fallen und ertrinken oder einen Abgrund hinunter stürzen. Wegen der sehr hohen lebensbedrohlichen Risiken sollte dieses Mittel nur im äußersten Notfall eingesetzt werden. Hier gibt es Blasrohr und Gewehr. Blasrohr erfordert eine geringe Distanz und auch mit dem Gewehr gilt, je näher, je besser. Oft scheitert dies schon, weil der Hund den Schützen bemerkt. In der Regel kann ein Hund mit unserer Fanganlage gesichert werden, was die gefährliche Distanznarkose unnötig macht. Nur wenn der Hund sich in noch grö0erer Gefahr befindet, als die Distanznarkose darstellt, kann man hier abwägen und das kleinere Übel wählen.