Verantwortung & Bindung
Tiersicherung > Hunde
Bindung
Bindung ist die Beziehung zwischen Mensch und Hund.
Sie wächst mit der Zeit und man kann sie nicht von einem Neuankömmling erwarten.
Bei machen geht es schnell, abere brauchen eben.
Ist Dein Hund entlaufen, hat er entweder etwas zum jagen im Kopf oder sich stark erschrocken.
Beides stellt Dich in den Hintergrund. Die Bindung ist in diesem Moment weg.
Daher sorgt schreiend hinterher rennen nur für einen größeren Abstand. Tatsächlich kommt Dein Hund schneller wieder runter, wenn Du ihn nicht verfolgt. Er ist ohnehin schneller als Du.
Es ist also Wahrscheinlicher, dass er weniger weit weg rennt, wenn man ihn nicht verfolgt.
Es besteht eine große Chance, dass deinem Hund Bindung wieder einfällt, wenn der Stress nachlässt.
Daher ist es wichtig am Entlaufort zu warten. Dort hin wird er, seiner eigenen Spur folgend, wahrscheinlich zurück kehren. Das kennt er, von dort kommt er.
Ist Dein Hund entlaufen, weil ihm etwas Angst gemacht hat, wird er direkt mit Flucht reagieren.
Erst mit einer gewissen Distanz oder in einem guten Versteck reduziert sich die Angst vor dem, was ihn erschreckt hat.
Hier beginnt vielleich aber auch die neue Angst, verloren zu sein.
Besteht eine vertraute Bindung zum Hund, kann alles, was ihn an sein Leben mit seinem Mensch erinnert, helfen ihn anzulocken. Selbstverständlich auch rufen, sogar Quitschies, Pfeifen und Napfklappern. Je mehr Vertrautes er riecht, hört und sieht umso höher ist die Chance seine Angst verloren zu sein aufzugeben und mitunter freudig zu Dir zurück zu kehren.
Dein Zweithund oder andere Personen mit Bindung können ebenfalls hilfreich sein, ihn anzulocken.
Auch ein Ort kann eine Bindung haben. Daher sollte Dein Hund die Möglichkeit haben, zuhause durch offene Türen zu gehen wenn er entlaufen ist.
In der Anfangszeit fährst Du auch besser nicht den Hund im Auto zum Gassi. Hier hat Dein Hund keine Chance alleine nach Hause zurück zu finden.
Während Du also bei Deinem Hund, der eine gute Bindung zu Dir hat, einiges selbst versuchen kannst,
solltest Du bei einem Neuankömmling Futter und Wasser am Entlaufort platzieren und Dir Hilfe suchen.
Ist Dein Hund entlaufen, informiere möglichst viele Menschen darüber.
Der Nachbar vom Ende der Straße, der Dir mit suchen hilft, aber Deinen Hund gar nicht kennt, wird durch rufen und auf ihn zugehen Deinen Hund wohl eher weiter verängstigen.
Für Suchtrupps gilt dasselbe. Diese können ausschwärmen um Deinen Hund zu entdecken, sollten aber dann sofort Dich, als vertraute Person kontaktieren und nicht selbst versuchen ihn einzufangen.
Weniger Bindung brauchst Du, wenn Du Deinen Hund in ein verriegelbares Grundstück oder Gebäude locken willst. Das bekommen möglicherweise auch Fremde hin.
Hat Dein Hund sein Abenteuer überstanden, ist der Bedarf nach Bindung danach recht groß.
Angsthunde werden meist mutiger und entspannter.
Grundsätzlich schläft Dein Hund erst mal lange, wenn er wieder da ist.
Lass ihn und hol nicht jeden Bekannten ins Haus, um zu zeigen, dass Du ihn wieder hast.
Respektiere Deinen Hund und beschäftige Dich mit ihm. Findet heraus was Euch beiden Spaß macht. Sei klar in der Kommunikation mit ihm.
Lass ihn erkennen, was du gut und was du schlecht findest. Finde heraus, was er gut findet.
Lass ihn erkennen, was du gut und was du schlecht findest. Finde heraus, was er gut findet.
Benutze die selben Ausdrücke, für etwas, was Du von ihm willst. Sitz, setz dich, mach Sitz, auf - setz dich hin, siiiiiitz macht Dich nur unglaubwürdig.
Dein Hund hört nur die Geräusche, versteht aber nicht die Sprache. Ein Geräusch (ein Wort), eine Handlung und Dein Hund weiß schnell, was Du von ihm willst.
Futter ist die älteste Form Vertrauen zu gewinnen, aber nicht die einzige.
Eine Rangordnung gibt es nicht. Die erste Idee des normalen Hundes ist Konflikten aus dem Weg gehen, wenn er kann. Deshalb lässt er Dich toben und machen. Er ordnet sich aber nicht unter.
Er will seine Ruhe und Dich irgendwann nicht mehr für voll nehmen.
Achte darauf, dass Dein Hund nachvollziehen kann, warum Du etwas machst. Lass ihn auch mal, kontrolliere ihn nicht dauernd.
Permanente Kontrolle als Dauerzustand lässt Ihm keinen Raum zu erkennen, wann etwas für dich wichtig ist.
Dein Hund beobachtet Dich und kennt jeden Deiner Abläufe. Versuche auch ihn zu beobachten.
Damit baut man Bindung auf.
Der Hund ist der beste Freund des Menschen, so sollte er auch behandelt werden.
Verantwortung
Nachdem Dein Hund nun in einem Transporter sitzt und eine stundenlange Reise hinter sich hat, wird er an Dich übergeben.
Seine Vorgeschichte, die Strapazen des Transportes und die völlig neue Umgebung sind sehr viele Einflüsse, die auf Deine Fellnase einprasseln.
Hier ist es in der Verantwortung der Vermittler, die Dich als Adoptant gut vorzubereiten. Ebenso sind die Adoptanten in der Verantwortung zu zuhören und mitzudenken.
Eine Beurteilung des neuen Zuhauses und Hinweise auf Möglichkeiten die Dein Hund nutzen kann, um zu entlaufen, so wie Sicherheitsgeschirr und doppelte Sicherung für die Anfangszeit sollten fester Bestandteil sein. Dann braucht Dein Neuankömmling nur noch Zeit.
Zeit um zu erleben, dass man Dir vertrauen kann.
Zeit um sich auf seine Urinstinkte verlassen zu können und den Mensch wieder als Freund zu sehen.
Hat er genügend Zeit und die Möglichkeit zu erfahren, dass Du wirklich dass sein kannst, was ihm seine Genetik vorgibt, werden es nicht selten unbeschreibliche Hunde.
Wenn Dein Hund gut gesichert wird, dann wird entlaufen nur ein Thema durch sehr unglückliche Umstände oder einen blöden Zufall sein. Es ist immer erforderlich Gefahren zu erkennen und von Deinem Hund abzwenden. Ein Sicherheitsgeschirr ist keine Garantie, dass Dein Hund niemals entläuft. Die Leine kann reißen, der Karabiner kann aufgehen, die Leine fällt herunter und viele andere Situationen, die schnell entstehen können, führen zum Entlaufen Deines Hundes.
Mit dem Sicherheitsgeschirr verhinderst Du, dass Dein Hund rückwärts aus dem Geschirr kommt. Die Leine musst Du trozdem gut fest halten oder eine zweite Line verwenden.
Auch ein GPS Tracker ist nicht das Allheilmittel.
Grundsätzlich ist es wichtig Gefahren für den Hund vor ihm zu sehen. Lieber etwas zu viel aufgepasst, als später das Nachsehen.
Ein Sicherheitsgesirr mit doppelter Leine anzuziehen ist aufwendig, aber garantiert nicht so viel, wie die Arbeit die es mit sich bringt, wenn Dein Hund entlaufen ist.